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Jugendämter überfordert

Jugendämter überfordert
Jugendämter überfordert – diese Schlagzeile wiederholt sich alle paar Wochen in den Medien und polarisiert. Tenor: Es gäbe zu wenig Personal an deutschen Jugendämtern. Aufgrund hoher Fallzahlen seien Sachbearbeiter vom Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) überfordert, könnten deshalb Familien nicht adäquat betreuen. Mit dieser Darstellung, dass Jugendämter überfordert seien, lässt sich natürlich auch jedweder Schuld von den Schultern absteifen, wenn mal wieder ein Kind in der Obhut des Jugendamts sein Leben verloren hat.

Jugendämter überfordert – 3 einfache Schritte, die Abhilfe verschaffen

Die Hochschule Koblenz hat laut diesem Pressebericht vom 14.05.2018, erschienen in der FAZ, erneut die Überforderung der Jugendämter bestätigt und kommt zu dem Ergebnis, bundesweit seien rund 16.000 weitere ADS-Mitarbeiter notwendig.

Die Lösung ist so einfach:

  1. Das anonyme Melden ist nicht mehr möglich.
  2. Falschmeldungen werden unter Strafe gestellt.
  3. Das Jugendamt handelt nach Recht und Gesetz.

Es sind keine weiteren Fachkräfte im Jugendamt notwendig, sondern klare Strukturen, welche die Instrumentalisierung der Jugendämter verhindern. Würden anonyme Melder die Damen und Herren des ASD nicht zu Deppen vom Dienst machen und zu Laufburschen degradieren, wäre vermutlich kein Jugendamt überfordert.

Jugendamt überfordert – aufgrund Instrumentalisierung

Der Redaktion von recht-obsolet.de sind reihenweise Familien bekannt, in denen im monatlichen oder sogar wöchentlichen Rhythmus Jugendamtsmitarbeiter anrücken, um abermals einer anonymen sowie ungerechtfertigten Meldung auf den Grund zu gehen.

Teilweise fanden aufgrund penetranter Denunzianten in einer Familie alleine 5-6 Jugendamt Kontrollbesuche pro Jahr über mehrere Jahre hinweg statt.

Mal war es der Vorwurf, die Kinder mit gut sichtbarem Hüftspeck bekämen nichts zu essen, mal wurde gemeldet die Kinder seien dreckig. Dreckig ja, vor allem, wenn der Landesmeister in der Radsportdisziplin Trial von Training oder Rennen zurück kam. Trial-Bikes werden ohne Schutzbleche im Gelände bei Wind und Wetter gefahren.

Der von „besorgten“ Nachbarn herbeigerufene Sachbearbeiter des Jugendamts, aus ähnlich niederen Beweggründen inzwischen schon Stammgast in der Familie, begrüßte mit einem herzhaften Lachen Mutter und Kinder.

„Guten Tag Frau X, wir wissen ja schon, dass bei Ihnen alles in Ordnung ist. Aber Sie kennen es ja: Wir sind bei jeder Meldung verpflichtet, dieser nachzugehen.“

Mit den Worten „Schön, dass es noch Kinder gibt, die draußen sind und im Verein ambitioniert Sport machen!„, war der Hausbesuch auch schon erledigt.

Falschmeldungen binden Ressourcen, die anderswo benötigt werden

Bei Familien, die aufgrund denunziantischer Meldungen regelmäßig Besuch bekommen, dauert ein solcher Hausbesuch 5 Minuten, beschränkt sich auf Smalltalk. Man kennt sich ja bereits.

Doch diese völlig unnötigen Hausbesuche binden weit mehr Ressourcen, als nur die wenigen Minuten, die das Gespräch andauert. Amtsermittlung, Teambesprechung in der Supervision, Schreiben Anfahrtszeit, Abfahrtszeit, Papierkram, Aktenpflege.

Jede einzelne Falschmeldung bindet inkompetente, leider aber auch kompetente Jugendamtsmitarbeiter über mehrere Arbeitstage!

Rückt der ADS zu einem Hausbesuch aus, wo es keine Kindeswohlgefährdung, eventuell sogar noch nicht einmal ein Kind gibt, könnte gerade dort der Kinderschutz unterbleiben, wo er wirklich notwendig wäre. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel „Jugendamt unfähig„. In diesem Fall gab es mehrere Hausbesuche, jedoch kein Kind!

Jugendämter überfordert – keine Studie über Missbrauch des Jugendamts

Uns ist keine Studie bekannt, die Zahlen über missbräuchliche Meldungen an Jugendämter liefern. Dabei dürften absichtliche Falschmeldungen einen immens hohen Teil aller Gefährdungsmeldungen darstellen und somit auch einen Großteil der Arbeitszeit aller Fachkräfte binden.

Offenbar besteht weder auf Seiten der Politik, noch auf Seiten der Jugendhilfe Interesse daran, diese Fallzahlen zu kennen. Dass man konstatiert, es seien Jugendämter überfordert, ohne zu evaluieren, woher diese Überforderung verursacht wird, wirft Fragen auf.

  • Warum wird nicht über Instrumentalisierung der Jugendämter gesprochen?
  • Warum werden Täter geschützt, die aus niederen Beweggründen Familien denunzieren?
  • Warum wird denunzierten Familien nicht ihr grundgesetzlich verbriefter Schutz garantiert?

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 6

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(…)
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

Quelle: Grundgesetz Artikel 6

Der Gesetzgeber stellt Ehe, Familie, vor allem Mütter unter Schutz durch Grundgesetz, Artikel 6. Außerdem schützt Grundgesetz Artikel 1 die Würde des Menschen, die nach Willen des Gesetzgebers unantastbar sein soll.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Quelle: Grundgesetz Artikel 1

Ebenso schützt Grundgesetz Artikel 13 die Wohnung.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 13

(1) Die Wohnung ist unverletzlich.

Quelle: Grundgesetz Artikel 13

Eltern, die beim Jugendamt denunziert werden

Eingangs haben wir bereits drei Möglichkeiten genannt, wie man verhindern kann, dass Jugendämter überfordert sind.

  1. Anonyme Meldungen verhindern.
  2. Absetzen von Falschmeldungen werden hart bestraft.
  3. Jugendämter arbeiten nur noch nach Recht & Gesetz.
1 Kommentar
  1. Stella
    Stella sagte:

    Die Arbeit des Jugendamts ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Natürlich gibt es immer wieder unerfreuliche Einzelfälle, aber insg. geht es darum, dass unsere Kinder wohlbehalten aufwachsen können/dürfen und sie selbst auch die Möglichkeit haben, sich bei Problemen zu Hause ans Jugendamt zu wenden. Daher hoffe ich sehr, dass dem Personalmangel entgegen gewirkt wird!

    Antworten

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