Gedanken Zum Tod von Luise aus Freudenberg - getötet von Kindern

Zum Tod von Luise aus Freudenberg

Zum Tod von Luise aus Freudenberg
Das zwölfjährige Mädchen Luise aus Freudenberg wurde seit Samstagabend 11. März 2023 vermisst. Sie kam nach einem Übernachtungsbesuch bei ihrer besten Freundin nicht nach Hause. Es wurde öffentlich nach Luise gefahndet. Bereits am Sonntag darauf vermeldeten die Medien den Fund einer weiblichen Leiche.

Die Suchmaßnahmen nach dem vermissten Mädchen wurden eingestellt. Dies ließ bereits erahnen, dass es sich bei der Toten um Luise aus Freundenberg handeln könnte, wie auch schon bald offiziell bestätigt wurde. Luise wurde ermordet.

Zwei Tage nach dem Auffinden des toten Mädchens wurde in der Pressekonferenz mitgeteilt, dass vermutlich Luise von zwei Freundinnen ermordet wurde. Mit mehreren Messerstichen. 32 Messerstichen. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen sind zum Tatzeitpunkt 12 und 13 Jahre alt und waren beste Freundinnen von Luise. Es ist schwer, angesichts dieser Tragödie Worte zu finden. Wir versuchen es.

Keine drei Wochen nach der Ermordung von Luise mussten wir erneut Worte finden. Wieder wurde ein Mädchen ermordet. Wieder von einem Kind. Lesen Sie hierzu unseren Artikel „Mädchen in Wunsiedel ermordet„.

Update zum Mordfall und Tod von Luise aus Freudenstadt

Inzwischen sind seit dem grausamen Mord an Luise knapp 3 Wochen vergangen. In rührender Trauerfeier wurde Luise beigesetzt. Nun sind weitere schreckliche Details zu diesem Mordfall bekannt geworden.

Auch, wenn die Bildzeitung allzuoft und berechtigt in der Kritik steht, ist sie häufig das Medium, das als erstes über Fakten berichtet. Hier gibt es einen umfangreichen Artikel der Bild, in dem weitere Details zum Mord an Luise bekanntgegeben werden.

Demnach sowie nach einem Zeitungsartikel der Saarbrücker Zeitung hätten die beiden Mörderinnen, selbst noch Kinder, den Mord an Luise geplant, zunächst versucht, Luise mit einer Plastiktüte versucht zu ersticken. Nachdem dies nicht funktioniert habe, hätte eines der Mädchen Luise festgehalten, während das andere Mädchen Luise mit 75 Messerstichen (Obduktionsergebnis Rechtsmedizin Mainz) erstochen habe. Der Mord an Luise aus Freudenberg sei im Vorfeld geplant gewesen, Luise heimtückisch an den Tatort gelockt worden sein. Nach der Tat haben sich die Mädchen abgesprochen, um die Tat zu vertuschen.

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Mord Luise aus Freudenberg: Deutschland erschüttert

Der grausame Mord an Luise aus Freudenberg erschüttert ganz Deutschland. Als ob es nicht ohnehin schon unfassbar schlimm wäre, wenn ein Kind vermisst oder gar getötet wird, bringt dieser Mordfall an dem 12-jährigen Mädchen eine noch viel schlimmere Tragik mit sich. Denn die mutmaßlichen Täterinnen stammen aus dem unmittelbaren Umfeld des ermordeten Mädchens. Dem Gesetz nach sind die beiden Mädchen im Alter 12 und 13 Jahren selbst noch Kinder. Sie sollen beste Freundinnen von Luise gewesen sein und mit dem ermordeten Mädchen die gleiche Schulklasse besucht haben.

Nicht nur für die Eltern des ermordeten Mädchens ist dieser unfassbare Mord, begangen von zwei Kindern an der besten Freundin, eine schier erschütterliche Nachricht. Sondern dieses Verbrechen schockiert alle zutiefst. Der Mord an Luise schockiert nicht nur. Er macht traurig. Er macht wütend. Er macht aber auch Angst.

Reicht es nicht schon, dass Eltern um ihre Kinder Angst haben, dass sie einem pädophilen Triebtäter, einem Gewaltverbrecher, einer Krankheit, einem Verkehrsunfall oder einem anderen Unglück zum Opfer fallen könnten!? Müssen Mütter und Väter jetzt auch noch Angst um ihre Kinder haben, wenn diese sich mit Gleichaltrigen zum Spielen treffen, bei der besten Freundin oder beim besten Freund übernachten? Von dort nie mehr nach Hause zurückkehren?

Dieser Mord an Luise aus Freundenberg erschüttert bis in die Knochen hinein, traumatisiert, macht ohnmächtig und hinterlässt Fragen.

Ab wann sind Kinder strafmündig?

Eine der verstörenden Fragen bei diesem Mordfall zielt auf die Strafen für diesen Mord ab. Luise aus Freudenberg wurde mutmaßlich von zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren umgebracht. Beide Mädchen können nach dem Gesetz nicht bestraft werden. Sie sind noch nicht strafmündig.

Strafmündigkeit entfaltet sich nach Willen des Gesetzgebers erst, wenn wenn aufgrund von Alter und Reife ein Bewusstsein für die Folgen einer Tat unterstellt werden kann. In Deutschland sind kraft § 19 StGB Kinder ab einem Alter von 14 Jahren strafmündig.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 19 Schuldunfähigkeit des Kindes

Schuldunfähig ist, wer bei Begehung der Tat noch nicht vierzehn Jahre alt ist.

Der Schrei nach Herabsetzung der Strafmündigkeit wird laut. Sollen künftig Kinder schon ab 12 Jahren strafmündig werden, um für ihre Taten rechtlich zur Verantwortung gezogen werden zu können?

Auf diese Frage können wir keine Antwort geben. Schon Kleinkinder haben Unrechtsbewusstsein. Und natürlich wissen erst recht Kinder im Alter von 12 oder 13 Jahren, Recht und Unrecht voneinander zu unterscheiden.

Vielleicht haben Jungs und Mädchen in diesem Alter noch nicht bei jeder Tat ausreichendes Unrechtsbewusstsein. Kinder und Jugendliche sind sich der Folgen nicht bewusst, wenn sie im Geschäft Süßigkeiten klauen. Kinder denken auch nicht darüber nach, welcher Schaden entsteht, wenn sie dem doofen Nachbarn eine Beule ins Auto treten. Und auch beim Mobbing haben sie kein Bewusstsein darüber, was das Mobbing mit den Betroffenen macht.

Aber hier geht es um einen brutalen Mord an Luise aus Freudenberg. Eine äußerst aktive Gewalttat, bei der die beiden Mädchen jegliche Empathie, jegliches Mitgefühl, jede menschliche Hemmschwelle abgelegt haben.

Es ist der unfassbare Unterschied, ob man ein Päckchen Kaugummi klaut, ein Auto demoliert, sich „nur“ verbal an einem Menschen vergreift oder mit einem Messer immer und immer wieder auf ein schreiendes Mädchen einsticht, dessen Körper vom eigenen Blut getränkt wird, dessen Augen, Gesicht und dessen ganzer Körper voller Schmerzen und Todesangst um sein Leben ringt.

Wie muss es sich nur anfühlen, für dieses grausame Leid verantwortlich zu sein, obwohl in der Vergangenheit beste Freundinnen so viel miteinander teilten!? Wie muss es sich anfühlen, immer weiter auf das Opfer einzustechen, keinen Zugang mehr zu menschlichen Gefühlen zu haben? Keinerlei Grenzen mehr zu kennen, zwischen „Scheiße bauen“ und dem Auslöschen des Lebens der besten Freundin?

Wo hören das Kindsein und das kindliche Ausreizen von Grenzen auf? Wo fängt das Erkennen der eigenen Schuld an? Ab wann müssen Kinder für ihre Taten Verantwortung übernehmen und bestraft werden?

Uns stockt bei diesen Gedanken der Atem. Wir haben keine Antworten auf diese Fragen. Zumindest nicht, wenn es um den Mord an der 12-jährigen Luise aus Freudenberg geht. Das alles übersteigt unsere Vorstellungskraft.

Ja, in diesem Fall wünschen wir uns harte Strafen für die beiden mutmaßlichen Täterinnen. Mörderinnen! Keine Familie will, dass die beiden Mädchen jemals wieder in der Schule neben anderen Kindern sitzen, mit anderen Gleichaltrigen auf dem Spielplatz oder in der Stadt unterwegs sind. Niemand will, dass seine Tochter oder sein Sohn sich mit Mördern abgibt. Abgeben muss.

Dieser grausame Mord fordert regelrecht dazu auf, die Strafmündigkeit herabzusetzen. Würde das irgendetwas ändern? Wir wissen es nicht. Jetzt überwiegen Trauer, Wut, Ohnmacht, Angst.

Aber vielleicht ist die Fragestellung die falsche. Vielleicht würde es ausreichen, wenn Richter und Jugendämter das bereits bestehende Gesetz ausschöpfen und nur dort, aber mit voller Kraft tätig werden würden, wo es wirklich notwendig ist. Vielleicht muss man sich nicht mit der Frage beschäftigen, ab wann Kinder strafmündig sein sollten. Vielleicht wäre es wichtiger zu fragen, warum Kinder immer früher straffällig werden. Warum die Gewalt schon in diesem Alter ins Unermessliche steigt? Warum Kinder in diesem Alter überhaupt fähig sind, der besten Freundin mit mehreren Messerstechen das Leben zu nehmen? Warum beide mutmaßlichen Täterinnen nach diesem grausamen Mord in der Lage sind, nach Hause zu gehen, so zu tun, als sei nichts geschehen?

Die beste Freundin, bei der Luise aus Freudenberg die letzte Nacht in ihrem jungen Leben verbrachte, soll nach dem Mord sogar noch Luises Eltern angerufen und mitgeteilt haben, dass sich Luise gerade auf den Nachhauseweg gemacht habe. Die beiden Täterinnen sollen sich sogar vor der polizeilichen Vernehmung abgesprochen haben, wie hier der General-Anzeiger berichtet hat.

Woher kommt diese Kaltblütigkeit und Abgebrühtheit? Wir wissen es nicht.

Muss die Strafmündigkeit bei Kindern herabgesetzt werden? Wir wissen es nicht. Jedem Kind, jedem Jugendlichen muss es möglich sein, aus Fehlern zu lernen, ohne sich das Leben zu verbauen.

Aber hier geht es nicht um Fehler. Hier geht es um einen Mord. Auch, wenn der Gesetzgeber es wegen altersbedingter Strafmündigkeit nicht zulässt, die Kinder juristisch zu bestrafen, bedeutet dies – zum Glück nicht – das nichts passiert!

Gehen die beiden Mörderinnen von Luise straffrei raus?

Die beiden Mädchen sollen vom Jugendamt in Obhut genommen worden sein. Diese Inobhutnahme ist richtig. Notwendig zum Schutz aller. Über den Verbleib der beiden halten sich die Behörden bedeckt. Zum Schutz der 12- und 13-jährigen Mädchen aus Freudenberg. Für die Öffentlichkeit teilweise unverständlich.

Jeder will wissen, was mit ihnen passiert. Jeder will wissen, dass die beiden Täterinnen aufs Härteste bestraft wurden, dafür, dass sie ein junges Leben beendet haben. Jeder will wissen, dass diese beiden Mädchen nie wieder einem anderen Kind so etwas antun können.

Umso mehr Unverständnis ist nachvollziehbar, dass die beiden Mädchen wegen der Strafmündigkeit ab 14 Jahre nicht juristisch zur Verantwortung gezogen werden dürfen.

Aber kraft Gesetz nicht bestraft werden zu dürfen, heißt nicht, keine Strafe und keine Maßregelung für diese schreckliche Tat zu bekommen.

Vielleicht werden die beiden Mädchen irgendwann das Bewusstsein erlangen, was sie zu verantworten haben. Vielleicht aber auch nicht. Weil sie schon vor der Tat so kaputt waren, dass sie jegliche Hemmschwellen abgelegt haben und auch nach dem Mord nie mehr Zugang zu menschlichen Gefühlen, Empathie und Grenzen haben werden, die niemals überschritten werden dürfen.

Die größte Strafe beider Mädchen ist, dass sie für den Rest ihres Lebens als Mörderinnen gebrandmarkt sein werden. Ihre Kindheit ist beendet. JETZT. An ihren Händen klebt das Blut von Luise aus Freudenberg. Für immer. Luises Blut lässt sich auch mit keiner juristischen Strafe abwaschen.

Eine juristische Bestrafung von Mördern bringt kein Leben zurück, macht kein Leid ungeschehen, lindert niemals den Schmerz der Hinterbliebenen, heilt niemals die Wunden all jener, die Anteil nehmen. Es geht nur noch um Schadenbegrenzung, die für Luise und ihre Familie zu spät kommt.

Kein Mörder, keine Mörderin soll jemals wieder Gelegenheit zu einer solchen Tat erhalten. Unabhängig des Alters bei Tatausführung.

Tötung von Luise aus Freudenberg: Drei zerstörte Familien

Das Leid von Luises Familie können wir nur erahnen. Mit Worten lässt sich die Anteilnahme nicht ausdrücken. Keine Worte, egal wie mitfühlend sie sein mögen, können den Schmerz der Eltern, etwaigen Geschwistern, den Großeltern und Freunden von Luise lindern.

Es erscheint unangemessen, neben diesem unsäglichen Leid von Luises Familie und Freunden auch nur im Ansatz Mitgefühl an die Familien der anderen beiden Mädchen aufzubringen.

In der Öffentlichkeit gibt es für die Familie der beiden anderen Mädchen kaum Anteilnahme. Am Donnerstag nach dem brutalen Tod von Luise aus Freudenberg haben wir in der Presse gelesen, dass die Familien ihren Heimatort verlassen haben.

Scheinbar entladen sich Trauer, Wut und Fassungslosigkeit auf die Familien, weil die beiden Mädchen nicht bestraft werden dürfen. Die Gesellschaft braucht Verantwortliche. Schuldige. Menschen, die für den Mord bestraft werden können. Wenn dies kraft Gesetz die Mädchen nicht sein dürfen, müssen es deren Eltern sein.

  • Ja. Das ist nachvollziehbar. Ob es richtig ist, wissen wir nicht.
  • Ja. Es gibt Eltern, die bei der Erziehung versagen. Ob das so war, wissen wir nicht.
  • Ja. Es gibt Mütter und Väter, die ihren Kindern nicht die richtigen Werte vermitteln. Ob das auf diese Eltern zutrifft, wissen wir nicht.
  • Ja. Es fühlt sich gut an, endlich Verantwortliche zu haben. Ob die Eltern Verantwortung und Mitschuld am Tod von Luise aus Freudenberg tragen, wissen wir nicht.

Es ist vollkommen richtig, dass die allergrößte, absolut uneingeschränkte Anteilnahme Luises Familie gilt. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass auch in den Familien der beiden Täterinnen fassungslose Angehörige zurückbleiben, Eltern ihre Kinder und ihren Seelenfrieden unwiederbringbar verloren haben. Vielleicht haben auch Geschwister ihre Schwestern verloren.

Die Strafe soll nicht größer sein als die Schuld!

Tragen die Eltern der beiden Mädchen Mitschuld? Wir wissen es nicht. Es steht uns nicht zu, ohne die Familien zu kennen, über sie zu urteilen. Sie haben, genauso wie Luises Familie, durch den Mord an Luise aus Freudenberg ohnehin die für sie größte denkbare Strafe erhalten.

Ja, über mögliche Schuld kann man nachdenken. Vielleicht gibt es sie. Vielleicht aber auch nicht. Gleichsam muss man aber zwingend auch über die gesellschaftliche Schuld am Tod von Luise aus Freudenberg und alle getöteten Kinder nachdenken.

Weil wir als Gesellschaft Verrohung zulassen, gefährlichen Medienkonsum nicht zu unterbinden vermögen, über Mobbing an Schulen wissen, aber nichts dagegen tun. Weil wir bei Gewalt wegschauen, anstatt sie zu bekämpfen, weil wir unsägliche Gerichtsurteile kommentarlos hinnehmen, die Täter mehr schützen als die Opfer. Weil wir nicht wehrhaft genug gegen das Unrecht sind.

Donnerstag: Suche nach Mordwaffe eingestellt

Bislang gehen die Ermittler nicht von einer Tatbeteiligung weiterer Personen aus. Dennoch soll nach jüngeren Pressemitteilungen untersucht werden, ob es weitere Tatbeteiligte geben könnte. Anfangs wurde dies ausgeschlossen.

Wir fragen uns auch:

Als die beiden Mädchen nach 32 Messerstichen auf Luise aus Freudenberg nachhause kamen – hat niemand die sicher blutverschmierten Mädchen gesehen? Sind die Mädchen niemand in der Wohngegend auf dem Nachhauseweg aufgefallen?

Nach wie vor offen bleibt die Frage nach dem Messer. Dieses wurde bislang nicht gefunden. Am Donnerstag, 5 Tage nach der Ermordung von Luise aus Freudenberg wurde die Suche nach der Tatwaffe bzw. den Tatwerkzeugen trotz intensiver Suchmaßnahmen eingestellt.

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