Folgen für die Eltern
Ebenso ist für die Eltern die Inobhutnahme ein traumatisches Ereignis, das mit Gefühlen der Ohnmacht, Scham, tiefem Schmerz und einer überbordenden Angst verbunden ist. Sie erleiden ebenfalls eine epigenetische Veränderung, haben später ein deutlich erhöhtest Risiko, schwerwiegende körperliche Krankheiten zu erleiden. Daneben treten zahlreiche weitere Folgen durch die Inobhutnahme ein.
Traumatisierung und Schock
Die plötzliche Leere in der Wohnung und der Eingriff durch staatliche Organe werden oft wie ein gewaltsamer Übergriff erlebt. Die Herausnahme des Kindes aus der elterlichen Obhut geschieht oft aus heiterem Himmel. Die Eltern wollen das Kind aus dem Kindergarten abholen und bekommen dort gesagt „Ihr Kind wurde vom Jugendamt abgeholt.“ oder die Herausnahme aus dem elterlichen Haushalt findet in Form eines Polizeieinsatzes mit Gerichtsvollzieher statt – nicht selten mit Gewalt gegenüber den Eltern und des Kindes.
Das Klingeln an der Tür wird zu einem traumatisierenden Erlebnis und Träger. Jedesmal aufs Neue findet eine Retraumatisierung statt, wenn es an der Tür klingelt.
Schuld und Scham
Eltern leiden unter dem massiven gesellschaftlichen Stigma. Oft ziehen sie sich aus sozialen Kontakten zurück, um sich nicht erklären zu müssen, was die Isolation verstärkt. Dies wird insbesondere dadurch verstärkt, weil weithin die Meinung vertreten wird: Wenn das Jugendamt ein Kind aus der Familie holt, muss ja was dran sein.
Gefühl der Unzulänglichkeit
Die elterliche Identität wird durch das Jugendamt aberkannt. Haben sie eben noch ihr Kind rund um die Uhr versorgt, wird ihnen abrupt das Kind entzogen und über viele Monate jeglicher Kontakt verwehrt. Sie wissen nicht, wo ihr Kind ist und wie es ihm geht.
Zwar muss das Jugendamt bzw. der Vormund die Eltern in „regelmäßigen“ Abstand informieren. Die Informationen beschränken sich jedoch nur auf Aussagen wie „Dem Kind geht es gut.“ – einmal pro Halbjahr oder einmal jährlich beim Hilfeplangespräch. Dies kann zu schweren Depressionen oder – im Gegenteil – zu einer massiven Abwehrhaltung und tiefsitzender Angst gegenüber Behörden führen, was die Rückführungschancen wiederum erschwert.
Krankheiten und Berufsunfähigkeit
Wie beim Kind wird durch die anhaltende kumulative Traumatisierung die Genetik der Eltern verändert. Ein stark erhöhtes Risiko für psychische und schwerste körperliche Erkrankungen und Berufsunfähigkeit sind mögliche Folgen einer Inobhutnahme.
Faktischer Verlust der Krankenversicherung bei Selbständigen
Aufgrund der Ereignisse ist die Arbeitsfähigkeit massiv eingeschränkt. Insbesondere für Selbständige entsteht eine Abwärtsspirale. Das Einkommen sinkt, die Ausgaben steigen. Fixkosten wie Krankenkassenbeiträge können nicht mehr bezahlt werden. Bereits im zweiten Monat erlischt die Krankenversicherung weitestgehend (nur noch Notbehandlungen).
- Arztbesuche sind nicht mehr möglich.
- Notwendige medizinische Behandlungen finden nicht mehr statt.
- Benötigte Medikamente werden nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt.
- Operationen werden nicht durchgeführt.
- Sogar eine Psychotherapie, die oftmals gerade jetzt benötigt wird, ist für die Betroffenen ausgeschlossen.
Diese Umstände tragen ebenfalls erheblich dazu bei, dass betroffene Eltern schwerwiegend erkranken, Erkrankungen sich aufgrund fehlender Behandlungen verschlimmern und am Ende völlige Berufsunfähigkeit entsteht.